Das TaukreuzAls äußeres Zeichen der Zugehörigkeit zu Messdienerschaft erhielten alle neuen Messdiener aus der Hand von unserem Geistlichen Rat Pfarrer Pietzonka das Tau - Kreuz. Das "Tau" ist ein Buchstabe im griechischen bzw. der letzte Buchstabe im hebräischen Alphabet. Es hat in der Bibel eine besondere Bedeutung und in der Kunstgeschichte eine lange Tradition. Innozenz III. sprach bei der Eröffnung des IV. Laterankonzils (1215) vom Tau als einem Zeichen der Buße. Auch Franziskus verwendete dieses Zeichen oft. Er zeichnete es auf Häuser, Wände und Bäume. In Fonte Colombo ist heute noch in einer Fensternische das rote Tau zu sehen, das Franziskus dorthin gemalt hat. Mit diesem Zeichen segnete er Menschen und unterschrieb er seine Briefe. So finden wir es auch unter einem Segensspruch, den er für Bruder Leo aufschrieb, als dieser in Not und Angst war. Es bedeutete für Bruder Leo Kraft und Trost, dass er diesen Segen des heiligen Franziskus ständig bei sich tragen konnte. Für Franziskus war das Tau das Zeichen der Erwählung, wie es beim Propheten Ezechiel im 9. Kapitel steht: Bevor das Strafgericht über die Stadt Jerusalem hereinbricht, lässt der Herr die Gerechten mit einem Tau auf der Stirn bezeichnen. Sie sollen vor den Mächten der Zerstörung bewahrt bleiben. Ähnlich werden am Ende der Zeiten alle, die zu Christus gehören, mit dem Siegel gekennzeichnet und befreit (Offb 7,3). Das Tau ist daher ein Symbol für die Franziskanische Familie: ein Vermächtnis des heiligen Vaters Franziskus, ein Zeichen des Segens und des Friedens. Es erinnert uns auch an das Kreuz, das Zeichen unserer Erlösung. |
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Das Christkönigsfest
Der Christkönigssonntag ist in der römisch-katholischen Kirche, der letzte Sonntag des Kirchenjahres, also der Sonntag vor dem ersten Adventssonntag. Das Christkönigsfest ist recht jung: Es wurde erstmals in der römisch-katholischen Kirche anlässlich des Heiligen Jahres 1925 zur 1600-Jahr-Feier des Konzils von Nicäa vom 11. Dezember 1925 eingesetzt, wenige Jahre nach dem Untergang von Königs- und Kaiserreichen mit dem Ende des 1. Weltkriegs in Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland. Das Fest wurde zunächst am letzten Sonntag im Oktober gefeiert. Bei der katholischen Jugend zur Zeit der Weimarer Republik und des Dritten Reichs spielte die Christkönigsverehrung eine große Rolle. Entgegen dem Führerkult der säkularen Gesellschaft setzten junge Katholiken mit ihren Prozessionen und Feiern ein Zeichen gegen die Ideologie des Nationalsozialismus. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hatten am Dreifaltigkeitssonntag, dem Sonntag nach Pfingsten, die katholischen Jugendverbände an zentralen Orten den so genannten Bekenntnissonntag gefeiert. Im Rahmen von Gottesdiensten mit Fahnenabordnungen und durch das Tragen ihrer Uniformen bekannten sie ihre Zugehörigkeit zu Jesus Christus und boten auf diese Weise eine eigene Variante der Vereinskultur. Als die Nationalsozialisten das Reichssportfest auf diesen Termin legten, mussten die Jugendverbände ausweichen. Sie wählten stattdessen das Christkönigsfest am letzten Sonntag im Oktober als Termin für den Bekenntnissonntag. Seit der Erneuerung gottesdienstlicher Ordnungen durch das Zweite Vatikanische Konzil im Jahre 1962 feiert man das Fest am letzten Sonntag im Kirchenjahr, Ende November.