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 DPA berichtete am 24. Nov. 2003

Verdienstausfall durch Kinder: Mehr als 100.000 Euro

Kinder sind teuer: Allein der Verdienstausfall der Mutter kann bis zum 17. Lebensjahr des Kindes 106.600 Euro ausmachen. Das hat das "Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung" in einer Studie für das Sozialministerium ermittelt, die in Wien veröffentlicht wurde. "Ganz ähnliche Daten gelten auch für Deutschland und andere europäische Industriestaaten", sagte Projektleiter Alois Guger.

Mütter verdienen weniger
Wenn die Mutter nach der Baby-Pause wieder in ihrem alten Beruf arbeitet, verdient sie im Schnitt 540 Euro weniger im Monat als ihre kinderlose Kollegin, haben die Wissenschaftler berechnet. Bei zwei Kindern summiert sich das monatliche Minus von 690 auf 130.000 Euro.

Allein Erziehende trifft es am härtesten
Familien mit Kindern müssen nach dieser Analyse schmerzhafte Einkommenseinbußen hinnehmen. Ein Ehepaar mit einem Kind verfügt pro Kopf der neuen Familie über elf Prozent weniger Einkünfte als ein kinderloses Paar. Bei zwei Kindern macht das Einkommensminus sogar rund ein Viertel aus. Noch härter trifft es allein Erziehende. Ein Kind drückt sich in einer Einkommenseinbuße von gut einem Viertel aus. Bei zwei Kindern beträgt dieses Minus sogar ein Drittel. Die Folge: "Ein Viertel der allein Erziehenden mit zwei und mehr Kindern ist von Einkommensarmut bedroht", fanden die Forscher heraus.

Geringerer Lebensstandard
Ein Paar mit einem Kind muss im Schnitt 480 Euro mehr im Monat verdienen, um keine Abstriche am Lebensstandard hinnehmen zu müssen, heißt es in der Studie weiter. Allein Erziehende benötigen sogar 520 Euro monatlich mehr, um genauso gut zu leben wie eine gleichaltrige kinderlose Frau. Die Forschungsarbeit stützt sich auf statistische Angaben des Jahres 2000.

Akademikerinnen entscheiden sich gegen Kinder


Kaum noch Familien (Foto: dpa)
Der Verteilungskampf der Generationen spitzt sich nach Einschätzung des Instituts für die deutsche Wirtschaft (iw) in Köln weiter zu. Immer weniger Erwerbstätige müssen für immer mehr Rentner aufkommen. Nicht nur demographisch bedenklich ist dabei, dass gerade karrierebewusste Frauen mit Hochschulabschluss immer weniger Kinder in die Welt setzen.

Negative Entwicklung in Westdeutschland
Besonders alarmierend ist diese Entwicklung dem statistischen Bundesamt zufolge in Westdeutschland. 2001 hatten gut 42 Prozent der Akademikerinnen im Alter von 35 bis 40 Jahren keine Kinder. Eine Großfamilie kommt dabei für die wenigsten Frauen in Frage. Gerade mal jede zwölfte Frau hatte zuletzt drei oder mehr Kinder zur Welt gebracht. Von einer kleinen Familien träumen indes nach Angaben des iw heute noch viele Studentinnen.

Die wenigsten Kinder in Deutschland
Betrachtet man sämtliche Bildungsschichten, sieht das Bild nach Einschätzung des iw nicht ganz so dramatisch aus. Nur rund 28 Prozent aller Frauen zwischen 35 und 40 Jahren haben noch keinen Nachwuchs. Doch selbst diese für Deutschland nicht dramatische Zahl ist nach Ansicht des iw verglichen mit anderen Ländern sehr wohl dramatisch. Nirgendwo sonst sei der Anteil der Frauen ohne Kinder in dieser Altersgruppe so hoch wie hier.

Ostdeutsche sind Familienmenschen
In Ostdeutschland hat die Familie offenbar einen höheren Stellenwert. Dabei bilden auch Akademikerinnen keine Ausnahme. 2001 waren rund 16 Prozent der Frauen ohne Minderjährige Kinder. Bei den studierten Frauen waren es 17 Prozent. Allerdings ist die Tendenz bei ihnen deutlich steigend - vor acht Jahren noch lag der Anteil hier bei sieben Prozent.

Bildung der Kinder in Gefahr
Dass gerade die gebildeten Frauen immer weniger Kinder bekommen, ist nach Ansicht der iw-Experten nicht nur demographisch bedenklich. Immerhin hat die PISA-Studie ergeben, dass der Bildungsgrad der Kinder in starken Maß von dem der Mütter abhängt, während der Background des Vaters nur eine untergeordnete Rolle spielt. Die durchschnittlichen Schulleistungen könnten demnach in den nächsten Jahren also noch weiter sinken.

Studenten erfüllen sich ihre Wünsche nicht
Die Entwicklung ist jedoch nach Angaben des iw nicht nur dramatisch, sondern auch erstaunlich. Eine Befragung des Hannoveraner Hochschul-Informations-Systems (HIS) legt nämlich nahe, dass der Wunsch nach einer Familie bei Akademikerinnen durchaus vorhanden ist. Sie erfüllen ihn sich aber nicht. Knapp 80 Prozent der befragten Studentinnen gaben danach an, sich mindestens ein Kind zu wünschen. Ihre männlichen Studienkollegen schätzten das Familienglück kaum weniger. Nur jede 17. Befragte wollte ausdrücklich kein Kind.

Zeitfenster für Kinder immer schmaler
Würden sich alle Umfrageteilnehmer ihren Kinderwunsch erfüllen, bekäme jede Studentin im Schnitt 2,2 Babys - eine solche Geburtenrate für ganz Deutschland würde genügen, um die Bevölkerung konstant zu halten. Zurzeit liegt die Rate bei 1,4 Kindern. Doch die meisten Studentinnen wollen der Untersuchung zufolge erst ein Kind, wenn die berufliche Situation gesichert ist. Der Rest möchste sogar erst einige Jahre Berufserfahrung sammeln. Während des Studiums ein Kind zu bekommen, lehnten so gut wie alle Befragten ab. Das Zeitfenster für Kinder wird somit immer kleiner. Wenn die beruflichen Ziele erreicht sind, ist die biologische Uhr für viele Frauen dann schon abgelaufen.